Manifest

Nach dem 15. Oktober 2011 hat die Occupy-Bewegung weltweit enorm an Fahrt aufgenommen. Obwohl vernetzt, versuchen nun zahlreiche lokale Bewegungen als Einzelkämpfer ihre je eigenen Manifeste zu formulieren. Das geht manchmal recht flott, meist aber doch recht zäh. Insgesamt ist das nicht sehr effektiv, wenn man in ewigen Diskussionen sich dann das erarbeitet, was es next door schon lange gibt. So hat sich eine Menge von Manifesten angesammelt, die reichlich bekannte politische Forderungen der ebenso reichlich bekannten politischen Bewegungen nur wiederholen. Man wird beim Lesen schnell müde.

Relativ neu in der öffentlichen Wahrnehmung sind Bewegungen, die ein neues Welt- und Menschenbild  entwickeln. Diese sehen einen wahren, globalen Wandel in einer emergierenden modernen Spritualität und Integralen Politik (Diese Begriffe werden in den Basics näher erklärt). Einen wirklichen Wandel der Gesellschaft herbei zu führen – ob lokal, national oder global – kann wohl nur gelingen, wenn jeder Einzelne bereit ist, sich selbst zu ändern. Das ist ein hoher Anspruch.

Es zeichnet sich ab, dass sich beide Gruppierungen auf einander zu bewegen und in Bälde gemeinsam an einer neuen Perspektive für den Menschen arbeiten.

 

“Transcend and include” – so Ken Wilbers Kerngedanke –
“Schau mal über den Zaun und lass die Leute rein”.

 

Zur Vereinfachung der Orientierung habe ich im Folgenden den einzelnen Manifesten folgende Kategorien vorangestellt. Die Reihenfolge ist rein willkürlich gewählt.

“OCCUPY”: Manifeste, die sich im Wesentlichen mit politischen Themen (Wirtschaft, Sozialpolitik, Ökologie, etc.) beschäftigen.

“INTEGRAL”: Manifeste, die einen gesellschaftlichen Wandel auf spiritueller (kollektiv/individuell) Ebene anstrebe.


INTEGRAL

Manifest des Kongresses für Integrale Politik

Im August 2008 veranstalteten verschiedene Trägergruppen und Individuen vornehmlich aus Deutschland und der Schweiz in Götzis / S. Arbogast einen ersten Kongress für Integrale Politik, an dem in vielfältiger Weise die Inhalte eines neuen, integralen Politikverständnisses vertieft wurden. … Ein wichtiges Ergebnis dieses Kongresses ist das im Konsens aller tragenden Gruppierungen verabschiedete Manifest, welches auf die bestehenden  und sich zuspitzenden psychisch-individuellen, sozial-kollektiven und ökologisch-weltzentrischen großen Probleme hinwiest. …

Die Trägerorganisationen 

HOLON-Netzwerk (Hauptträger)                www.holon-net.de

ip (Integrale Politik)                                      http://www.kulturkreative.net/index.php

Die Violetten                                                   www.die-violetten.de

Konvergenzgesellschaft

Das Manifest zum Downloaden und eine Fülle von weiterführenden Links findet ihr unter:

http://www.kulturkreative.net/index.php?fdir=htmdocs&lang=de&fname=programm.html


OCCUPY

Echte Demokratie Jetzt! München

Aufruf zur Teilnahme am globalen Aktionstag 12. Mai 2012

united for #globalchange

- Es wird Zeit, dass wir zu den weltweit untragbaren Zuständen “Nein” sagen und uns wehren!Wir sind unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Himmelsrichtungen, Altersgruppen und Schichten. WE ARE THE 99%!

- Wir fühlen uns von den gewählten PolitikerInnen nicht vertreten und sehen im derzeitigenParteien- und Repräsentativsystem schwere demokratische Mängel. Politische Entscheidungsprozesse werden beeinflusst durch Lobby-Organisationen und entziehen sich mehr und mehr der demokratischen Kontrolle und Legitimation. Wir wollen, dass alle eine Stimme haben und diese auch gehört wird. Wir wollen direkte Beteiligung aller Menschen, wir wollen ECHTE DEMOKRATIE JETZT!

- Wir wollen eine gerechte Welt, die nachhaltig mit ihren Ressourcen umgeht, damit auch unsere Kinder und Kindeskinder eine Zukunft haben. Die Globalisierung in ihrer heutigen Form ist nicht zukunftsfähig, weder aus sozialer noch aus umwelt- und wirtschaftspolitischer Sicht. Neue Regeln und ein Umdenken sind unerlässlich. Der Mensch muss wieder in den Mittelpunkt gerückt werden. Wir sagen: Schluss mit dem Profit- und Wachstumswahn. Schluss mit der Degradierung des Menschen zu „Humankapital“. Schluss auch mit dem Raubbau an
Tier und Umwelt. Wir wissen: EINE ANDERE WELT IST MÖGLICH! Um über diese andere mögliche Welt zu entscheiden, müssen wir alle zusammenkommen und über Alternativlösungen diskutieren.

- Wir müssen Demokratie neu und als Prozess begreifen lernen. Und diesem Prozess muss die Frage vorangehen: Wie können wir Hierarchie- und Machtstrukturen abbauen mit dem Ziel der freien Entfaltung des Individuums und zum Wohl der Gemeinschaft? KOOPERATION STATT KONKURRENZDENKEN sowie eine den Prozess begleitende Bildungsreform sind vonnöten, denn Basisdemokratie bedeutet nicht nur, Entscheidungsrechte zu haben, sondern auch Verantwortung zu übernehmen, Lösungsansätze verstehen und hinterfragen zu lernen sowie z. B. Medien-, Wirtschafts-, Finanz-, Umwelt- und Konsumkompetenzen zu entwickeln. Freien Zugang zu allen Medien und gesellschaftsrelevanten Informationen als Basis von Transparenz und politischer Teilhabe für alle halten wir für selbstverständlich.

- Wir wurden 2011 von den sozialen und politischen Protest-Bewegungen in Nordafrika, Griechenland, Spanien (15M/Democracia Real Ya!), in den USA (Occupy Wall Street) und in weiteren Ländern inspiriert. FÜR INTERNATIONALE SOLIDARITÄT!

- Wir sehen unsere Versammlungen (Asambleas nach spanischem 15M-Vorbild) und Protestformen als Teil einer weltweiten, gewaltfreien Form des Widerstandes. GLOBAL CHANGE!

- Wir lassen uns nicht aufgrund von geographischer Herkunft, ethnischen Unterschieden und auch nicht anhand von Geschlecht oder sexueller Orientierung trennen. FÜR CHANCENGLEICHHEIT UND TOLERANZ!

- Wir sind Teil einer international solidarischen Bewegung. Rechtsextreme Positionen und Gruppierungen sind mit unseren Grundsätzen unvereinbar. GEGEN RASSISMUS UND DISKRIMINIERUNG!

- Wir protestieren gegen die Profitlogik der Märkte, die nicht demokratisch von der Bevölkerung kontrolliert werden. Diese Profite kommen einer Minderheit zugute, während die Mehrheit immer mehr verelendet. PEOPLE OVER PROFIT!

1. Wir fordern Transparenz, direkte Mitbestimmung und partizipatorische Demokratie. Wir halten das bisherige Demokratiemodell mit Parlamentswahlen, die nur alle vier Jahre abgehalten werden, für überholt und rückständig. Bis wir als Fernziel eine basisdemokratische Gesellschaft erschaffen, müssen neue Techniken (wie z. B. internetbasierte Abstimmungsverfahren) eingesetzt werden. Auf diese Weise könnte die Bevölkerung aktiv mitentscheiden, welche Gesetze zustande kommen und ob Milliarden für die Rettung von Banken ausgegeben werden sollen.

2. Die Liberalisierung der Finanzmärkte und des Bankenwesens in den letzten Jahrzehnten brachte immer riskantere Finanzprodukte hervor, erzeugte riesige Spekulationsblasen und verursachte eine endlose Reihe internationaler Währungs-, Finanz- und Wirtschaftskrisen. Wir  fordern daher eine einschneidende Regulierung der entfesselten Märkte. Banken müssen dem Gemeinwohl dienen und demokratisch kontrolliert werden. Zur Bekämpfung hochspekulativer Geschäfte ohne Nutzen für das Gemeinwesen fordern wir eine Transaktionssteuer auf den Handel mit allen Finanztiteln, mit der weltweit Armutsbekämpfung, Entwicklung und Umweltschutz finanziert werden sollen.

3. Unser gesellschaftlicher Reichtum wird von allen erwirtschaftet, konzentriert sich aber in den Händen weniger: In Deutschland besitzt 1% der Bevölkerung 40% des Gesamtvermögens. Es findet eine stetig wachsende Umverteilung von unten nach oben, von öffentlich zu privat statt. Dieser Prozess muss umgekehrt werden. Jeder Mensch hat das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe und eine selbstbestimmte Entwicklung. Wir fordern eine gerechtere Wirtschaftsordnung, in der die Lasten von Finanzkrisen nicht von der Allgemeinheit getragen werden, sondern von denen, die von diesen Krisen profitieren. Wir setzen uns ein für eine Steigerung der Steuern auf Kapitalerträge, eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer und für eine demokratisch kontrollierte Verwendung öffentlicher Mittel.

4. Wir stehen solidarisch an der Seite der Protestierenden in Griechenland. Wir lassen uns von den Mainstream-Medien und EU-PolitikerInnen nicht gegen die Bevölkerung in Griechenland aufhetzen, die dort gegen die sogenannten “Sparmaßnahmen” protestiert, die von der EU im Namen der Banken und Konzerne diktiert werden. Wir fordern für Griechenland einen Schuldenerlass von Seiten der ausländischen Banken und Konzerne. An den Folgen der Überproduktion, Exportsubventionen und Spekulation darf nicht die Bevölkerung leiden, die nichts besitzt außer ihrer eigenen Arbeitskraft!

5. Von Kriegen profitiert immer nur eine Minderheit, unzählige Menschen zahlen dafür mit Leib und Leben. Ganze Landstriche werden zerstört und unbewohnbar gemacht, Ressourcen geplündert – all das geschieht tagtäglich auf dieser Welt, vor allem auch im Namen “unserer Demokratie” und unterstützt von “unseren Regierungen”. Deutsche Rüstungskonzerne beliefern zudem weltweit Konfliktparteien und verdienen am Leid anderer. Wir sagen: Schluss mit allen Kriegen und Schluss mit allen Kriegsvorbereitungen (wie derzeit gegen den Iran).

Empört Euch – Informiert Euch – Vernetzt Euch – Engagiert Euch!
#12M – United for Global Change!

http://www.echte-demokratie-jetzt-muenchen.de


INTEGRAL

Manifest der Stiftung Weltethos

Das Weltethos-Programm geht zurück auf den in Tübingen wirkenden Schweizer Theologen Prof. Hans Küng.

Weltethos, das ist die Vision eines globalen Bewusstseinswandels im Ethos: Menschen – ob weltweit, national oder lokal – sind für ein friedliches Zusammenleben auf gemeinsame elementare ethische Werte, Maßstäbe und Haltungen angewiesen.
Solche Werte finden sich in allen großen religiösen und philosophischen Traditionen der Menschheit. Sie müssen nicht neu erfunden, wohl aber den Menschen neu bewusst gemacht, sie müssen gelebt und weitergegeben werden.

Näheres zur Stiftung auf:
http://www.weltethos.org/data-ge/c-10-stiftung/10a-definition.php

Den Wortlaut der Deklaration des Parlaments der Weltreligionen -Die Weltethos-Erklärung
http://www.weltethos.org/data-ge/c-10-stiftung/13-deklaration.php


 

 

 

AyonYoga

Integraler Yoga in München-Bogenhausen:
Hatha-Yoga
Hormon-Yoga
Yoga-Philosophie
Meditation
www.ayon-yoga.de

»Das Kapital hat die Bevölkerung agglomeriert, die Produktionsmittel zentralisiert und das Eigentum in wenigen Händen konzentriert. Die Arbeiter, die sich stückweise verkaufen müssen, sind eine Ware wie jeder andere Handelsartikel und daher gleichmäßig allen Wechselfällen der Konkurrenz, allen Schwankungen des Marktes ausgesetzt.«

Karl Marx/Friedrich Engels, 1848, »Manifest der Kommunistischen Partei«

A brand new day will shine
Through the avalanche of time
Now the road's grown long,
but the spirit's strong
And the fire within still burns…

Survivor: "Man against the world"

Niemand ist mehr Sklave, als der sich für frei hält, ohne es zu sein.

Johann Wolfgang von Goethe

In Wandel und im Wachstum aller Dinge hat jeder Keim und jeder Zug die ihm gemäße Form. Darin sehen wir allmähliches Reifen und Verfallen, den konstanten Fluss von Verwandlung und Wechsel.

Chuang-Tzu

Es gibt nur eine falsche Sicht: Die Überzeugung, dass meine Sicht, die einzig richtige Sicht ist.
Shankara

Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein. Jiddu Krishnamurti